16
September
2021
|
10:24
Europe/Amsterdam

INTERVIEW MIT SUCHETA GOVIL

„Sicherheit ist eine nicht verhandelbare persönliche Verpflichtung“

Verfasst von: Petra Schaefer

Sucheta, was bedeutet Sicherheit für Sie persönlich?

Sicherheit ist ein nicht verhandelbares Grundbedürfnis des Menschen. Das ist bei mir nicht anders, egal ob im Privat- oder Berufsleben. Ihre Bedeutung und Auslegung kann oft von Person zu Person variieren. Aber letztlich geht es aus meiner Sicht darum, ein unbeschwertes, freies und gesundes Leben zu führen und dies auch den Menschen in der eigenen Umgebung zu ermöglichen. Und Sicherheit ist die grundlegende Basis dafür.

Ein hohes Gut also...

Ja, unbedingt. Ich glaube das ist vielen Menschen insbesondere in den letzten Wochen und Monaten klar geworden. Denken Sie an die weltweite Corona-Pandemie, die verheerenden Fluten und Brände im Sommer dieses Jahres und nicht zuletzt an die schwere Explosion bei unserem Partner Currenta im Chempark Leverkusen. All diese Ereignisse haben schmerzlich gezeigt, dass Sicherheit nicht nur ein sehr hohes, sondern auch verletzliches Gut ist, welches von einer Sekunde auf die andere vergehen kann.

Was macht das mit Ihnen persönlich?

Ich bin bei dem Thema noch aufmerksamer und dankbarer geworden. Dankbar bin ich vor allem dafür, dass meine Familie und ich wohl behütet und von Menschen umgeben sind, auf die wir uns verlassen können. Das gilt hier insbesondere für die Kolleginnen und Kollegen, für die Sicherheit jeden Tag die Grundlage ist. Zugleich bin ich noch aufmerksamer dafür geworden, was es braucht, um Sicherheit zu gewährleisten. Dazu haben auch meine Besuche in den Betrieben und die Gespräche mit unseren Kolleginnen und Kollegen beigetragen.

Wie haben Sie diese erlebt?

Als ich zu Covestro kam, wurde mir sehr schnell klar, dass dieses Unternehmen das Thema Sicherheit für seine Mitarbeitenden, Kunden und Partner kompromisslos ernst nimmt. Sicherheit ist die unverrückbare Grundlage unserer Geschäftstätigkeit. Durch die Besuche unserer Betriebe und den Austausch mit den Teams erlebe ich nun direkt mit, wie unsere Mitarbeitenden diesen Anspruch tagtäglich mit Leben füllen. Das hat mich zutiefst beeindruckt.

Feststehende Regeln werden also zur Herzenssache?

So habe ich es erlebt. Im Unternehmen denken wir häufig in Strukturen und Prozessen und versuchen so, die Entwicklung in eine bestimmte Richtung zu lenken. Doch selbst die besten Systeme und Prozesse nutzen nichts, wenn sie im Alltag nicht genutzt und befolgt werden. Beim Thema Sicherheit erlebe ich aber immer wieder, dass es den Mitarbeitenden wirklich ein Herzensanliegen ist.

Wie äußert sich das?

Ein Beispiel, das mir besonders gut im Gedächtnis geblieben ist, ist mein Besuch des TDI-Trains in Dormagen gemeinsam mit Klaus Schäfer. Dort habe ich mit Matthias Buchmann und seinem Team gesprochen und gefragt, wie ihre Familien über ihre Arbeit denken – und ob sie sich Sorgen machen. Er sagte, dass alle in seinem Team nicht nur wissen, wie wichtig Sicherheit ist, sondern es auch fühlen. Zwischen den Kolleginnen und Kollegen existiert ein sehr enger, fast familiärer Zusammenhalt. Man gibt aufeinander acht und ist jederzeit füreinander da. Das vermitteln die Kolleginnen und Kollegen auch ihren Familien zu Hause. Das hat mich sehr tief beeindruckt.

Wo sehen Sie für Covestro noch Verbesserungspotenziale?

Wir verfolgen die Vision eines unfallfreien Unternehmens. Wir haben auf diesem Weg schon viel erreicht und können eine tolle Sicherheitsbilanz vorweisen. Wenn es doch mal zu Unfällen kommt, hat das sehr häufig mit kleinen Unachtsamkeiten oder Abweichungen von unseren geltenden Regen zu tun. Hier wünsche ich mir, dass wir weiter den kollegialen Zusammenhalt fördern und uns tagtäglich gegenseitig darin bestärken, gemeinsam für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen. Denn niemand ist perfekt und jeder von uns hat auch mal einen schlechten Tag. Gerade dann kommt es aber auf das Team an!

Welche Rolle spielt dabei das Thema Gesundheit?

Es freut mich, dass wir diesen Aspekt bei Covestro auch mit dem heutigen Safety Day zunehmend stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. Denn geistige und körperliche Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir jederzeit sicher arbeiten können. Während der Pandemie sind einige spannende Konzepte entstanden, die im Rahmen des CEO Safety & Health Award unter die Finalisten gekommen sind. Diesen Weg sollten wir aus meiner Sicht weitergehen.

Und wie haben Sie den diesjährigen Safety Day genutzt?

Für mich ist der Safety Day der perfekte Anlass, um innezuhalten und über die Themen Sicherheit und Gesundheit nachzudenken. Was läuft gut, wo können wir noch besser werden? Gibt es vielleicht Dinge, an denen ich persönlich arbeiten kann? Neben der digitalen Plattform gibt es rund um den Globus eine Vielzahl an spannenden Angeboten, um sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Ich möchte auch alle dazu ermutigen, das Gespräch mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu suchen. Wir haben einen klaren Kompass: „Gesundheit und Sicherheit leben. Immer!“ Und es liegt an uns, ihn konsequent zu befolgen.

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