12
Dezember
2023
|
10:00
Europe/Amsterdam

Aus dem Chefsessel in den Hörsaal

Zusammenfassung

Für viele ein beruflicher Traum: Einmal im Chefsessel eines großen Unternehmens sitzen. Für Yolanda Raffay ging dieser Traum 2019 in Erfüllung, als sie als Teil der Aktion "Meine Position ist spitze" die Möglichkeit bekam, für einen Tag die Leitung der Niederrheinwerke von Covestro zu übernehmen.

Der Kontakt von Yolanda Raffay zu Covestro und ihrem damaligen Mentor Daniel Koch ist seitdem nie abgerissen. Und so führte der Weg sie kürzlich erneut in die Covestro-Konzernzentrale in Leverkusen. Eine Geschichte: Von der Schulbank in den Chefsessel – und nun in den Hörsaal.

Yolanda, vor vier Jahren hast Du Dich mit den Worten verabschiedet, dass Du gern bereits wieder morgen bei Covestro auf der Matte stehen würdest. Ist das jetzt das Comeback, auf das Du gehofft hast?

Yolanda Raffay: [Lacht] Fast. So ganz als Comeback würde ich das noch nicht bezeichnen. Denn es ist nur ein Nachmittag und ich brauche noch etwas Zeit für mein Studium, das ist nicht über Nacht gemacht. Aber wenn es nach mir geht, werde ich sehr gern wiederkommen. Dann aber für mehr als nur einen Tag.

Chemie zählte in der Schule ja zu Deinen Lieblingsfächern. Wie ist es nach der Schule denn für Dich weitergegangen?

Die Faszination ist ungebrochen. Ich habe dann Chemie als Studienfach gewählt und trotz der gelegentlichen Herausforderungen bereue ich diese Entscheidung auch bis heute nicht.

Ist das Studium so, wie Du es Dir vorgestellt hast, oder gab es unvorhergesehene Herausforderungen, die Du meistern musstest?

Teils, teils. Im Vergleich zur Schule muss man im Studium sehr viel selbst organisieren. Die Anfangszeit war daher schon ein kleiner Schock, aber sobald man sich eingewöhnt, findet man seinen Weg. Das Studium selbst ist inhaltlich genauso, wie ich es mir erhofft hatte – besonders dank der Unterstützung durch Kommilitonen.

Inwiefern haben die praktischen Erfahrungen bei Covestro Dich denn beeinflusst?

Ich hatte schon davor die Absicht, Chemie zu studieren. Die Teilnahme an „Meine Position ist spitze“ hat mich aber nochmal nachhaltig darin bestärkt, später in die Industrie zu gehen. Zuvor war ich mir unsicher, ob ich eher in der Forschung oder Industrie tätig sein möchte. Diese Erfahrung hat mir also geholfen. Im Studium hat besonders die technische Chemie mein Interesse geweckt. Es ist ein Bereich, der sehr industrienah ist, was meine Neigung zur praktischen Anwendung nur bestärkt.

Gibt es spezielle Themen in der Chemie, die dich für deine zukünftige Arbeit besonders begeistern?

Ich habe mich noch nicht auf ein spezifisches Thema festgelegt. Es gibt in der Chemie viele Bereiche, die mich interessieren und in denen man wirklich etwas bewegen kann. Und dabei denke ich nicht nur an große Fragestellungen. Es gibt ja auch viele kleine Prozesse, die man zum Beispiel so optimieren kann, dass weniger Energie verbraucht wird oder weniger Nebenprodukte anfallen. Ich möchte daher verschiedene Forschungsgruppen erkunden, um zu sehen, welche Themen mich am meisten faszinieren.

Was würdest Du anderen jungen Menschen raten, die mit dem Gedanken spielen, ebenfalls Chemie zu studieren oder eine Ausbildung in diesem Feld zu beginnen?

Man muss sich nur trauen. Es ist natürlich viel Arbeit, aber ich mache es wirklich gern. Im Labor zu stehen und sich mit praktischen Fragestellungen zu befassen ist etwas Besonderes. Die Chemie ist eine absolut faszinierende Wissenschaft.

Und welche Pläne hast Du für die Zukunft?

Ich werde jetzt zunächst meinen Bachelor abschließen und dann den Master in Angriff nehmen. Wenn es möglich ist, würde ich gern für eine Forschungsarbeit ins Ausland gehen. Ich möchte in meinem Leben jedenfalls noch gern die Welt erkunden – nach Möglichkeit gern auch im späteren Berufsleben.

…und dann zurück zu Covestro?

[lacht] wenn sich das ergibt, komme ich sehr gern erneut wieder. Aber man kann im Leben natürlich nicht alles planen, ich lasse also die Dinge auf mich zukommen.

Kommentare (0)
Danke für Ihre Nachricht. Sie wird nach Freigabe angezeigt.