25
Oktober
2023
|
10:00
Europe/Amsterdam

Chemieindustrie, Kreislaufwirtschaft und grünes Wachstum

Written by: Christian Haessler
Zusammenfassung

Letzte Woche konnte ich auf dem Handelsblatt Dekarbonisierungsgipfel einen Impuls geben und habe an einer Paneldiskussion teilgenommen. Für uns bei Covestro ist klar, dass auch in einem herausfordernden Umfeld der einzige Weg in eine nachhaltige Zukunft über die Kreislaufwirtschaft führt. 

Ist grünes Wachstum die einzige Option für unsere Zukunft? Die Chemie- und Kunststoffindustrie, ein bedeutender Treibhausgasemissionsverursacher, spielt eine entscheidende Rolle in der Beantwortung dieser Frage. Unsere Produkte finden sich überall, sei es im Alltag oder in zukunftsweisenden Bereichen wie nachhaltigem Bauen, Elektromobilität und erneuerbaren Energien. Hierin liegt nicht nur die Herausforderung, sondern auch die Lösung für Nachhaltigkeitsprobleme.

Covestro setzt seit 2019 auf die Kreislaufwirtschaft, und wir alle stimmen darin überein: der Raubbau an natürlichen Ressourcen ist nicht nachhaltig. Wir müssen dringend unsere Geschäftsmodelle überdenken. Die Voraussetzungen für den Wandel sind gegeben, von nicht fossilen alternativen Rohstoffen wie CO2 und Biomasse über innovative Recyclingmethoden für Kunststoffabfälle bis hin zur auch für die Kreislaufwirtschaft unabdingbaren Nutzung erneuerbarer Energien.

Doch grünes Wachstum ist ein kollektives Unterfangen. Es erfordert Engagement und Unterstützung auf allen Ebenen – von Investoren bis hin zu Verbrauchern. Unternehmen müssen in neue Verfahren und Infrastruktur investieren, während Finanz- und Kapitalmärkte innovative Finanzierungsmöglichkeiten bieten sollten.

Nachhaltige Produkte benötigen funktionierende Märkte und müssen gleichzeitig erschwinglich sein. Hier kann die Politik helfen, indem sie Anreize schafft und Instrumente wie Recyclingquoten oder Produktkennzeichnungen einführt.

Die Kreislaufwirtschaft erfordert starke Kooperationen und einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Wir müssen gemeinsam die Wertschöpfungskette umbauen, Abfallströme optimieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Die hohen Energiekosten in Europa belasten den laufenden Wandel in der chemischen Industrie und unsere ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele erheblich. Wir müssen den großen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu wettbewerbsfähigen Preisen decken. Erneuerbare Energien müssen verfügbar sein, wir brauchen hier Beschleunigung.

Die Umstellung auf grünes Wachstum kann nicht von heute auf morgen geschehen. Es erfordert Zeit und den gemeinsamen Konsens. Die Gesellschaft muss mitgenommen werden. Mediale, faktenorientierte Berichterstattung über diese wichtigen Themen ist wichtig – denn wir brauchen eine informierte Gesellschaft, die einen Diskurs führen kann.

Ein Diskurs treibt sowohl die Diskussion als auch die Lösungen voran. Gemeinsam können wir neue Wege beschreiten und die Mammutaufgabe der Kreislaufwirtschaft und des grünen Wachstums bewältigen. Denn die Zukunft erfordert das Engagement von uns allen.

Jeder von uns kann einen Unterschied machen.

Kommentare (0)
Danke für Ihre Nachricht. Sie wird nach Freigabe angezeigt.