
Grüner Wasserstoff als Rohstoff – klimafreundliches Energiebündel
Wasserstoff ist knapp und begehrt in der Industrie. Die Nachfrage hat sich seit 1975 verdreifacht und steigt stetig weiter. Aber: Weit überwiegend wird H2 noch in Verfahren hergestellt, die mit klimaschädlichen fossilen Energien betrieben werden. Bei weniger als einem Prozent der jährlich produzierten Menge ist erst Ökostrom im Spiel. Das soll sich ändern. Etwa durch den Green Deal in Europa. Geplant ist, dass auf EU-Ebene ab der Zeit zwischen 2030 und 2050 grüner Wasserstoff bereits in systemrelevantem Umfang hergestellt wird.

Großlieferungen aus Australien geplant
Covestro ist hier mit seinen Vorhaben voll am Puls der Zeit. So will unser Unternehmen mit dem australischen Wasserstoffpionier Fortescue Future Industries (FFI) einen langfristigen Liefervertrag schließen. Ab 2024 könnten dann jährlich bis zu 100.000 Tonnen an grünem Wasserstoff und daraus gewonnen Substanzen wie grünes Ammoniak an unsere Standorte in Asien, Nordamerika und Europa gehen. Zunächst als Rohstoff, später voraussichtlich auch zur Energiegewinnung. Covestro könnte damit auf den traditionellen grauen Wasserstoff auf Basis fossiler Energien verzichten und so bis zu 900.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. Gleichzeitig verbessern wir die CO₂-Bilanz unserer Kunden, wenn sie entsprechend hergestellte Produkte von uns beziehen.
Die Herstellung von Wasserstoff mit erneuerbarer Energie verursacht keinerlei Emissionen, denn das einzige Nebenprodukt ist Dampf. FFI hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktion von grünem Wasserstoff bis 2030 auf 15 Millionen Tonnen pro Jahr zu steigern. Im darauf folgenden Jahrzehnt soll die jährliche Produktion dann auf 50 Millionen Tonnen steigen. Zum Vergleich: In der EU sollen bis 2030 jedes Jahr zehn Millionen Tonnen H₂ auf nachhaltige Weise mit Grünstrom produziert werden.
Unterstützung von Leuchtturmprojekten
Covestro treibt auch jenseits der Werksgrenzen die Wasserstoff-Forschung und die Nutzung von grünem H₂ voran. So sind wir zusammen mit Partnern an entsprechenden Aktivitäten im Rahmen der deutschen Kopernikus-Projekte beteiligt. Und wir unterstützen einen speziellen neuen Lehrstuhl für Elektrochemie an der RWTH Aachen, einer international renommierten Hochschule. Dort geht es unter anderem um Methoden, wie man Wasserstoff noch besser als Energiespeicher nutzen kann.
Zudem ist Covestro an dem deutschen Startup Hydrogenious beteiligt, das in Erlangen an Lösungen für Transport und Lagerung von Wasserstoff arbeitet. Um das junge Unternehmen zu unterstützen, errichten wir eine Pilotanlage auf unserem Betriebsgelände in Dormagen.