29
Februar
2024
|
07:00
Europe/Amsterdam

Transformation in herausforderndem Geschäftsjahr konsequent vorangetrieben

Weiterhin schwaches Marktumfeld mit niedriger Nachfrage in allen Regionen

Zusammenfassung
  • Konzernumsatz bei 14,4 Mrd. Euro (–20 %)
  • EBITDA in Höhe von 1,1 Mrd. Euro (–33,2 %)
  • Positiver Free Operating Cash Flow von 232 Mio. Euro (+68,1 %)
  • Klimaneutralitätsstrategie mit Scope-3-Ziel vervollständigt
  • Ausblick 2024: EBITDA zwischen 1,0 und 1,6 Mrd. Euro erwartet

Ein erneut herausforderndes wirtschaftliches Umfeld hat die Geschäftsentwicklung von Covestro im Geschäftsjahr 2023 signifikant beeinträchtigt. Während geopolitische Krisen die globale Nachfrage und Verkaufspreise nachhaltig belastet haben, lagen die Energie- und Rohstoffkosten insbesondere in Europa weiterhin deutlich über dem langjährigen Mittel. 

Die in Folge der weltweit schwachen Nachfrage niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreise und gesunkenen Absatzmengen führten zu einem Umsatzrückgang im Konzern. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Mrd. Euro (–20 Prozent) auf 14,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 18 Mrd. Euro). Das EBITDA fiel um 537 Mio. Euro (–33,2 Prozent) auf 1,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,6 Mrd. Euro). Das Konzernergebnis war im Geschäftsjahr 2023 zwar mit –198 Mio. Euro weiterhin negativ, verbesserte sich jedoch leicht im Vergleich zum Vorjahr (–272 Mio. Euro). Zudem erzielte Covestro dank konsequentem Working Capital Management wieder einen positiven Free Operating Cash Flow (FOCF) in Höhe von 232 Mio. Euro (Vorjahr: 138 Mio. Euro). Der Return on Capital Employed über den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (ROCE über WACC) lag bei –6,1 Prozentpunkten (Vorjahr: –5 Prozentpunkte). Die Treibhausgasemissionen für Scope 1 und 2 stiegen leicht auf 4,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (Vorjahr: 4,7 Mio. Tonnen), unter anderem aufgrund eines emissionsintensiveren Energiemix für bezogenen Strom und Dampf in den USA und Deutschland im vergangenen Jahr. 

„Das Jahr 2023 war eines der schwierigsten für die chemische Industrie in den letzten Jahrzehnten: Anhaltende geopolitische Spannungen, weltweite Konjunkturschwäche und hohe Energiepreise, insbesondere in Europa. Hinzu kommen vor allem in Deutschland eine Vielzahl struktureller Probleme. Die insgesamt schwache Nachfrage aus unseren Kernindustrien spiegelt sich entsprechend in unseren Ergebnissen wider,“ sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. „Daher haben wir die Umsetzung unserer Strategie „Sustainable Future“ im letzten Jahr noch entschlossener vorangetrieben. Wir setzen dabei auf vier zentrale Hebel: Wir holen nachhaltig mehr aus unseren Anlagen, wir steigern den Absatz und optimieren die Auslastung, wir fokussieren uns auf margenstarke Nachfrage und nicht zuletzt bleiben wir kostenbewusst. Damit gehen wir die Transformation von Covestro auch 2024 weiter mit aller Kraft an.“ 

Aufgrund des negativen Konzernergebnisses im Jahr 2023 hat der Vorstand von Covestro für das Geschäftsjahr 2023 beschlossen, keine Dividende auszuschütten. Diese Entscheidung fiel in Einklang mit der Dividendenpolitik des Konzerns, die eine Ausschüttungsquote zwischen 35 und 55 Prozent des Konzernergebnisses vorsieht. So schafft Covestro einen stärkeren Bezug zur wirtschaftlichen Gesamtlage des Konzerns.

Basis für nachhaltiges Wachstum weiter ausgebaut

„Das Jahr 2023 war erneut von weltweiter Marktschwäche geprägt. Demnach haben wir das Geschäftsjahr zwar in Einklang mit unseren Erwartungen abgeschlossen, wollen aber insbesondere mit Blick auf unsere Volumina und EBITDA Performance zurück auf Wachstumskurs,“ sagt Christian Baier, Finanzvorstand von Covestro. „Dafür haben wir in 2023 im Rahmen unserer Strategie wichtige Bausteine implementiert: Wir sparen Kosten, investieren weiter an den richtigen Stellen, stellen die Lieferfähigkeit unserer Anlagen sicher und heben Effizienzen. So stellen wir uns optimal auf, um langfristig nachhaltig zu wachsen.“ 

Trotz des sehr herausfordernden Umfelds hat Covestro im vergangenen Geschäftsjahr konsequent weiter daran gearbeitet, seine Produktionsprozesse zu optimieren und Effizienzen zu heben. So hat das Unternehmen u.a. die Energieeffizienz seiner Produktionsanlagen in Schanghai, China, sowie in Dormagen, Deutschland, gesteigert. Zudem hat der Konzern seine Fixkosten im Jahr 2023 um einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag reduziert. 

Zeitgleich hat Covestro in die Ausweitung seiner nachhaltigen Produktpalette und Produktionskapazitäten investiert und im vergangenen Jahr u.a. eine Polycarbonat-Compoundieranlage für mechanisches Recycling an seinem Standort in Schanghai, China, in Betrieb genommen. So wird Covestro bis 2026 jährlich mehr als 60.000 Tonnen hochwertiger Polycarbonate aus mechanisch recycelten Materialien in der Region Asien-Pazifik liefern können. 

Klimaneutralitätsziel für Scope-3-Emissionen veröffentlicht 

Mit den im vergangenen Jahr umgesetzten und angestoßenen Effizienzmaßnahmen hat Covestro sein Fundament für nachhaltiges Wachstum weiter gestärkt und weitere Fortschritte in Richtung Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität gemacht.

In diesem Zuge hat Covestro nun seine Klimastrategie zur Reduktion von Treibhausgasen vervollständigt. Für Scope-1- und Scope-2-Emissionen hatte Covestro bereits im Jahr 2022 ehrgeizige Ziele veröffentlicht und will bis 2035 operative Klimaneutralität erreichen. Nun geht Covestro den nächsten Schritt und plant, als kurzfristiges Ziel seine Scope-3-Emissionen bis 2035 um 10 Mio. Tonnen zu reduzieren. Dies entspricht einer Emissionsminderung von 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021. Langfristig will Covestro in seinen Scope-3-Emissionen bis 2050 vollständig klimaneutral werden. 

Auch bei der Nutzung Erneuerbarer Energien hat Covestro im Jahr 2023 weitere Fortschritte gemacht und für seinen drittgrößten Produktionsstandort weltweit in Baytown, Texas, USA, einen virtuellen Stromabnahmevertrag (vPPA) abgeschlossen. Ab Ende 2024 werden so rund 70.000 Tonnen CO2-Emissionen ausgeglichen. Dies folgt auf bereits mehrere abgeschlossene Stromlieferverträge, die Covestro bereits in den vergangenen Jahren für seine Standorte in Europa und Asien unterzeichnet hat. Insgesamt hat Covestro den Anteil seines weltweiten Strombedarfs bis Ende 2023 zu rund 16 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt (Vorjahr: 12 Prozent). 

Ausblick 2024: EBITDA zwischen 1,0 und 1,6 Mrd. Euro erwartet 

Covestro rechnet auch für das laufende Jahr 2024 mit anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Daher fokussiert sich das Unternehmen auch 2024 besonders stark darauf, eigene Hebel zu bedienen, um sich noch effizienter aufzustellen. Vor diesem Hintergrund erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2024 ein EBITDA zwischen 1,0 und 1,6 Mrd. Euro. Für den FOCF rechnet Covestro mit einem Wert zwischen 0 und 300 Mio. Euro und für den ROCE über WACC mit einem Wert zwischen –7 Prozentpunkten und –2 Prozentpunkten. Für die Treibhausgasemissionen gemessen an CO2-Äquivalenten erwartet der Konzern einen Wert zwischen 4,4 Mio. Tonnen und 5,0 Mio. Tonnen. Für das erste Quartal 2024 rechnet der Konzern mit einem EBITDA zwischen 180 Mio. Euro und 280 Mio. Euro. 
 

Schwache Nachfrage beeinflusst Umsatzentwicklung beider Segmente; geringere Kosten stützen EBITDA von Solutions & Specialties 

Die weltweit schwache Nachfragesituation zeigt sich auch in der Segmentbetrachtung: Der Umsatz des Segments Performance Materials im Geschäftsjahr 2023 sank im Vergleich zum Vorjahr um 24,4 Prozent auf 6,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,1 Mrd. Euro). Dieser Rückgang ist insbesondere auf ein gesunkenes Verkaufspreisniveau und niedrigere abgesetzte Mengen zurückzuführen. Aufgrund niedrigerer Margen, sank das EBITDA gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39,4 Prozent auf 576 Mio. Euro (Vorjahr: 951 Mio. Euro). Damit einhergehend sank der FOCF um 70,2 Prozent auf 162 Mio. Euro (Vorjahr: 544 Mio. Euro). 

Der Umsatz des Segments Solutions & Specialties reduzierte sich im Geschäftsjahr 2023 um 15,1 Prozent auf 7,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,6 Mrd. Euro), auch hier hauptsächlich aufgrund niedrigerer durchschnittlicher Verkaufspreise und gesunkener Absatzmengen. Das EBITDA in Höhe von 817 Mio. Euro sank gegenüber Vorjahr geringfügig (Vorjahr: 825 Mio. Euro). Grund dafür war vor allem die positive Margenentwicklung, da niedrigere Rohstoff- und Energiepreise den Rückgang des Verkaufspreisniveaus mehr als kompensieren konnten. Zudem hatten niedrigere Fixkosten und der Verkauf des Additive-Manufacturing-Geschäfts einen positiven Effekt. Der FOCF des Segments erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 182,6 Prozent auf 551 Mio. Euro (Vorjahr: 195 Mio. Euro). 

Viertes Quartal 2023 mit positivem EBITDA und Cashflow 

Der Umsatz von Covestro sank im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,6 Prozent auf rund 3,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,0 Mrd. Euro). Diese Entwicklung ist vor allem auf das auch im vierten Quartal 2023 niedrigere Preisniveau zurückzuführen. Das EBITDA lag im letzten Quartal des Jahres 2023 bei 132 Mio. Euro (Vorjahr: –38 Mio. Euro). Der FOCF lag bei 73 Mio. Euro und war damit auch im vierten Quartal 2023 positiv (Vorjahr: 550 Mio. Euro). 

Textbaustein

Hinweise an die Redaktionen: 

 Sie eine Tabelle mit Kennzahlen der Covestro AG zum Geschäftsjahr 2023 in der Seitenspalte.

Die Bilanz-Pressekonferenz beginnt um 10:30 Uhr MEZ und kann hier live verfolgt werden. 

Die Präsentation der Bilanz-Pressekonferenz finden Sie in der digitalen Pressemappe ab 07:00 Uhr MEZ unter: https://covestro.com/press/de 

Der Geschäftsbericht 2023 ist verfügbar unter: https://bericht.covestro.com 


Über Covestro:

Covestro zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Kunststoffen und deren Komponenten. Mit seinen innovativen Produkten und Verfahren trägt das Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität auf vielen Gebieten bei. Covestro beliefert rund um den Globus Kunden in Schlüsselindustrien wie Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik. Außerdem werden die Polymere von Covestro in Bereichen wie Sport und Freizeit, Telekommunikation, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt.  

Das Unternehmen richtet sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus. Zudem will Covestro bis 2035 Klimaneutralität für seine Scope-1- und Scope-2-Emissionen erreichen, bis 2050 sollen auch die Scope-3-Emissionen des Konzerns klimaneutral sein. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Covestro einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro. Per Ende 2023 produziert das Unternehmen an 48 Standorten weltweit und beschäftigt rund 17.500 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen). 

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Covestro AG beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Covestro in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf www.covestro.com zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.