Mehr Wiederverwertung, weniger Kunststoffabfall

Kunststoffe sind das Material unserer Zeit. Sie helfen, globale Herausforderungen zu bewältigen, etwa um Wirtschaft und Gesellschaft klimaneutral auszurichten, neue Mobilitätskonzepte zu entwickeln oder die Städte lebenswerter zu gestalten. Um jedoch eine wirklich nachhaltige Zukunft zu ermöglichen und die Umwelt langfristig zu schützen, muss sich das Verständnis von Kunststoffabfällen – und von Abfall insgesamt – grundlegend ändern.

Produzieren, konsumieren, entsorgen – das führt in die Sackgasse. Die Industrie muss nun daran arbeiten, dass Kunststoffe so lange wie möglich wiederverwendet werden können. Das bedeutet, dass sie am Ende ihres Lebens nicht zu Abfall werden dürfen. Stattdessen sollten Kunststoffe systematisch und effektiv wiederverwendet und recycelt werden. Doch dazu sind weltweit bessere Entsorgungssysteme und Recyclingtechnologien nötig. Und vielerorts müssen sie dafür überhaupt erst aufgebaut werden. Dies kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Marktteilnehmer Hand in Hand zusammenarbeiten. Und in diesem Szenario muss und wird die Kunststoffindustrie in puncto Kunststoffe eine Vorreiterrolle übernehmen. Covestro möchte bei dieser Entwicklung an der Spitze stehen.

Covestro treibt Recycling voran

Ein Ziel von Covestro: Kunststoffe und ihre Komponenten von vornherein so zu gestalten, dass sie möglichst einfach recycelt werden können. In den nächsten Jahren wird das Unternehmen umfangreiche Forschungsarbeiten zu verschiedenen Recyclingtechnologien durchführen und dabei sein chemisches Know-how und seine Innovationsfähigkeit einbringen. In mehr als 20 Forschungs- und Entwicklungsprojekten will Covestro neue, effiziente Technologien und Methoden zum Recycling von Kunststoffen entwickeln – für die unterschiedlichen Produkte und Märkte. Das Ziel: So schnell wie möglich marktreife Lösungen erreichen.

Bei der Entwicklung dieser neuen Technologien für das Kunststoff-Recycling liegt besonderes Augenmerk auf der Energieeffizienz. Auf diese Weise senkt Covestro den Kohlenstoff-Fußabdruck seiner Produkte, um sein Geschäft noch nachhaltiger zu machen.

Umfassender technologischer Ansatz

Für Covestro ist technologische Vielfalt eine Grundvoraussetzung. Vereinfacht ausgedrückt gibt es zwei verschiedene Arten des Recyclings – das mechanische und das chemische Recycling.

Beim mechanischen Recycling werden aus Abfallstoffen „neue“ Sekundärrohstoffe, ohne die Grundstruktur der Materialien zu verändern. Beispielsweise wird Kunststoff nach der Sortierung und Verarbeitung zu Granulat geschreddert. Dieses kann dann eingeschmolzen und zu neuem Kunststoff verarbeitet werden. Covestro nutzt mechanisches Recycling unter anderem dafür, alte Wasserflaschen in hochwertige Kunststoffe für elektronische Komponenten etwa von Laptops und Druckern zu verwandeln.

Beim chemischen Recycling werden Kunststoffe in ihre ursprünglichen molekularen Bestandteile zerlegt, um sie anschließend zu völlig neuen Materialien zu verarbeiten. In diesem Bereich besteht ein erheblicher Bedarf an neuen Entwicklungen – und hier kann Covestro seine chemische Kernkompetenz einsetzen. Zum Beispiel in dem europaweiten Forschungsprojekt PUReSmart zur Verbesserung des Recyclings von Polyurethanschaum.

Eine Unterart des chemischen Recyclings ist das enzymatische Recycling. Dabei werden gebrauchte Produkte und Abfälle mithilfe von Enzymen in ihre chemischen Bestandteile zerlegt. So entstehen recycelte Rohstoffe, die anschließend wiederverwendet werden können.

Bei der Pyrolyse wiederum werden Materialien bei sehr hohen Temperaturen in winzige Moleküle zerlegt. Diese können oft am Anfang von Produktionsprozessen erneut eingesetzt werden.