In Leverkusen zu Hause
Rund 3.600 Mitarbeitende aus Verwaltung, Forschung und Produktion arbeiten für Covestro in Leverkusen. Sie sorgen mit hohem Engagement und breitem Know-how für einen sicheren, umweltverträglichen und hocheffizienten Betrieb. In den großen Produktionsanlagen am Standort kommen neue Technologien und Verfahren zum Einsatz. Damit können Prozesse noch effizienter gestaltet werden.
Gleichzeitig setzt Covestro mit seinen Innovationen ein Ausrufezeichen in Sachen Nachhaltigkeit – auch über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg. Um in Leverkusen künftig weiterhin erfolgreich produzieren zu können, hat Covestro seit 2015 rund 1 Milliarde Euro in seine Anlagen investiert.
1
Mitarbeitende
(Vollzeitäquivalente)
1
Berufseinsteigende
1 Mrd.
Mrd.
Euro Investitionen seit 2015
Die deutschen Standorte stehen für rund 30 Prozent der weltweiten Produktionskapazität – ein wesentlicher Teil stammt dabei aus NRW. Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen bilden seit 2010 einen NRW-Standortverbund. Sie liegen maximal 70 Kilometer auseinander und teilen sich die Organisation für Instandhaltung, Infrastruktur, Logistik, Lagerhaltung und Services. Das Ergebnis: schlankere Prozesse, effiziente Produktion und stärkere Wettbewerbsfähigkeit.
Zertifizierung für hohe Nachhaltigkeitsstandards
Seit 2022 hält der Standort Leverkusen zudem die international anerkannte ISCC Plus-Massenbilanz-Zertifizierung inne. Damit kann das Unternehmen seine Kunden mit großen Produktmengen aus erneuerbar attribuierten Rohstoffen beliefern. Die ausgewählten Polycarbonate, Komponenten für Polyurethan (PU)-Lack- und Klebstoffrohstoffe zeichnen sich durch eine gleich gute Qualität und Eigenschaften wie ihre fossil-basierten Pendants aus.
Dank der ISCC-Plus-Massenbilanz-Zertifizierung kommt Covestro seinen ehrgeizigen Zielen erneut ein Stück näher: bis 2035 operativ klimaneutral werden und Netto-Null-Emissionen aus der eigenen Produktion (Scope 1) und aus eingekaufter Energie (Scope 2) erreichen. Auch die in der Wertschöpfungskette vor- und nachgelagerten Treibhausgas-Emissionen (Scope 3) sollen bis 2035 signifikant sinken – langfristig strebt Covestro für Scope 3-Emissionen Klimaneutralität bis 2050 an.
Geburtsstätte von Hightech-Kunststoffen
In Leverkusen befinden sich außerdem Forschungslabore und Technika – zum Beispiel das 3D-Labor, in dem Filamente, Pulver und Harze für den 3D-Druck entwickelt und getestet werden. Mit einer Innovation fing alles an: Im Jahr 1937 entdeckte der Chemiker Otto Bayer in Leverkusen den Kunststoff Polyurethan, der inzwischen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Er begegnet uns täglich als weicher Schaumstoff in Form von Matratzen, Polstermöbeln und Autositzen. Als Hartschaum sorgt er in Häuserdämmungen dafür, dass die Hitze im Sommer draußen und die Wärme im Winter drinnen bleiben sowie für frische Lebensmittel in Kühlgeräten. Polyurethan bildet auch die Basis für Lacke-, Kleb- und Dichtstoffe, die in zahlreichen Branchen wie der Automobilindustrie und dem Bausektor benötigt werden.
Entwicklung alternativer Rohstoffe
In der Innovationsschmiede Leverkusen geht es, wie insgesamt bei Covestro, um ein „Mehr an neuen Ideen“. In Zusammenarbeit mit externen Partnern und Kunden werden hier stetig Produkte und Prozesse weiter verbessert, neu entwickelt und unter realen Bedingungen erprobt. Die Beispiele sind zahlreich. Ganz vorne mit dabei: Bio-Anilin.
Anilin ist ein wahrer Alleskönner in der Chemie und ein wichtiger Rohstoff für Medikamente, Farben und Kunststoffe. Normalerweise wird es aus Erdöl gewonnen. Mit einem externen Partner ist es Covestro jedoch gelungen, Anilin vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Wenn alles weiter gut läuft, könnte eines Tages eine wichtige Komponente für Polyurethan-Hartschaum solchermaßen klima- und umweltverträglich hergestellt werden.
Pilotanlage für chemisches Recycling
Für Covestro sind Kunststoffabfälle wertvolle Rohstoffe. Daher macht das Unternehmen innovatives Recycling zu einer Priorität. Unter dem Namen „Evocycle® CQ“ entwickelt Covestro neue Verfahren kontinuierlich weiter. Die erste Initiative heißt Evocycle® CQ Mattress: Gemeinsam mit Partnern hat Covestro eine innovative Technologie für das chemische Recycling von Polyurethan (PU)-Weichschaum aus gebrauchten Matratzen entwickelt.
Es wird derzeit in einer Pilotanlage am Standort in Leverkusen getestet. Dabei geht es darum, Laborergebnisse zu validieren, den Prozess zu optimieren und Produkte und Anwendungen im kleinen Industriemaßstab zu entwickeln. Mit der Innovation kann Covestro beide Hauptkomponenten zurückgewinnen: das Polyol und das Toluol-Diamin (TDA) – ein Vorprodukt von Toluol-Diisocyanat (TDI). So werden die gebrauchten Matratzen im Kreislauf geführt und bekommen durch chemisches Recycling ein zweites Leben.
Chemisches Recycling ist bei bestimmten Kunststoffen die einzig mögliche Recyclingmethode. Nur damit sind diese Kunststoffe in relevanten Mengen wiederverwertbar. Sie werden dabei in ihre ursprünglichen molekularen Bestandteile zerlegt, um sie anschließend zu völlig neuen Materialien zu verarbeiten. In diesem Bereich besteht ein erheblicher Bedarf an neuen Entwicklungen – und hier kann Covestro seine chemische Kernkompetenz einsetzen.
Ein bedeutender Schritt zu einem geschlossenen Recyclingkreislauf. Durch den können nicht nur neue Geschäftsfelder erschlossen werden, sondern auch ein bedeutender Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang mit Abfällen und zum Schutz des Klimas und der Umwelt geleistet werden.
Elektrolyse mit erneuerbarem Strom aus Wasserkraft
Auf dem Weg zur operativen Klimaneutralität 2035 plant Covestro, seine Produktion komplett auf Strom aus erneuerbaren Quellen umzustellen. Dadurch lässt sich auch die energieintensive Herstellung von Basisrohstoffen klimafreundlicher gestalten. Einen ersten Schritt hat das Unternehmen bereits jetzt gemacht: Covestro kooperiert bei der Produktion von Chlor, Natronlauge und Wasserstoff an den drei NRW-Standorten jetzt mit LANXESS.
Covestro stellt dem Spezialchemie-Konzern künftig diese Basisrohstoffe aus Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen zur Verfügung. Rund ein Drittel der Gesamtmenge wird dabei mit Energie aus Wasserkraft auf Basis von Herkunftsnachweisen hergestellt. Dank der Kooperation lassen sich die indirekten Emissionen jährlich um rund 120.000 Tonnen CO₂-Äquivalente senken.
Chlor, Natronlauge und Wasserstoff sind die Basis für viele Produkte der Chemie- und Kunststoffindustrie. LANXESS nutzt diese beispielsweise für Produkte, die in die Lebensmittelindustrie oder Landwirtschaft verwendet werden.
Windtechnologiezentrum fördert nachhaltige Energieerzeugung
Frischer Wind für die Energiewende: In seinem neuen Leverkusener Windtechnologiezentrum entwickelt Covestro innovative Polyurethan-Harze (PUR) für die Nutzung in Rotorblättern von Windkraftanlagen. Damit trägt das Unternehmen zum weltweiten Ausbau alternativer Energien bei und setzt wichtige Impulse für eine klimaneutrale Zukunft.
Ein Ziel des Windtechnologiezentrums ist es, die Produktion von Rotorblättern effizienter zu machen, um den Ausbau von Erneuerbaren voranzutreiben. Dafür will Covestro neue, robuste Materialien auf den Markt bringen, welche die für Rotorblätter wichtigen Eigenschaften wie Festigkeit, Steifigkeit und Temperaturbeständigkeit in sich vereinen. Dafür werden sowohl bestehende Produkte laufend optimiert als auch völlig neue Formulierungen entwickelt und getestet.
Das Windtechnologiezentrum hat einen entscheidenden Vorteil: Es ermöglicht die anwendungstechnische Entwicklung in enger Kooperation mit den Kunden. Im technisch hochwertig ausgestatteten Zentrum kann Covestro Fertigungsprozesse simulieren. Dadurch kann das Unternehmen seinen Kunden aufzeigen, wie die innovativen PUR-Harze das Endergebnis verbessern können.
Digitales Upgrade für Chlorfabrik
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Innovationstreiber in der chemischen Industrie. Für die Unternehmen der Branche fängt mit der Industrie 4.0 eine neue Zeitrechnung an. Auch Covestro will die Chancen der Digitalisierung aktiv wahrnehmen. In Leverkusen setzt das Unternehmen digitale Technologien in vielen seiner Produktionsanlagen ein. Dadurch sollen neue Effizienzpotentiale freigesetzt werden.
In der Chlorproduktion wurden dazu erst kürzlich neue, hochmoderne Zellspannungsmessungen mit Lichtwellenleiter-Technologie eingesetzt – ein echtes Upgrade für die 3.000 Elektrolyse-Elemente. Sie produzieren am Standort jährlich rund 360.000 Tonnen Chlor. Als Koppelprodukte fallen ebenfalls Natronlauge und Wasserstoff an. Um jederzeit eine effektive Produktion zu gewährleisten, hat das Unternehmen jetzt sogenannte MODA-Boxen installiert. Sie sind mit jedem der 3.000 Elemente verbunden. So bleiben selbst kleinste Abweichungen von den Vorgabewerten nicht unentdeckt.
Über die leistungsfähigen Lichtwellenleiter übermittelt die MODA-Box Signale an den Rechner. Eine speziell für diesen Prozess entwickelte Software prüft die elektrischen Impulse dann innerhalb von Millisekunden und wertet diese aus. Der Standort Leverkusen soll dabei erst der Anfang sein. Dormagen und Krefeld-Uerdingen sollen schon bald ebenfalls das „digitale Upgrade“ erhalten.
Die große Bedeutung von Leverkusen für Covestro zeigt auch das Verwaltungsgebäude, das im Herbst 2020 fertiggestellt wurde. Der Bau bietet rund 700 Mitarbeitenden Platz und optimale Arbeitsmöglichkeiten.
Covestro in Deutschland
Covestro – Ihr guter Nachbar
Ein gutes Miteinander ist Covestro sehr wichtig. Deshalb sucht das Unternehmen aktiv den Dialog mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn an den Produktionsstandorten und pflegt engen Kontakt mit ihnen. Auch das Thema Sicherheit liegt Covestro sehr am Herzen: Für die Mitarbeitenden, in der Produktion und für das gesamte Standortumfeld. Mehr Informationen hierzu gibt es auch auf der Seite des Chempark Leverkusen.