
Biomasse als Rohstoff – von Natur aus nachhaltig
Chemische Industrie und nachwachsende Rohstoffe – eine Kombination, die vielen nicht sofort als zwingend erscheint. Dabei bieten Themen wie die Produktion von Kunststoffen aus Biomasse das Potential zu wirklich nachhaltigen Lösungen. Daher setzt die Chemie zunehmend auf erneuerbare Rohstoffe setzen.

Kohlenstoff aus Biomasse nutzen und ihn im Kreis fahren – das ist ein Weg, den Covestro beschreitet, um die Circular Economy voranzutreiben. Wir nutzen bereits seit Jahren verstärkt alternative Rohstoffe in der Entwicklung und Herstellung unserer Produkte, auch um die eigene Abhängigkeit von fossilen Ressourcen wie Erdöl zu verringern. Damit kommen wir dem steigenden Interesse unserer Kunden an entsprechenden Lösungen entgegen.
Kunststoffe aus altem Öl und Fett
Die biobasierten Rohstoffe, die Covestro nutzt, stammen unter anderem aus Abfall- und Rückstandsölen und -fetten. Sie werden von Lieferanten nach dem Massenbilanzverfahren unter ISCC PLUS-Standard hergestellt. Covestro wird von der Firma Borealis mit dem entsprechend produzierten Rohstoff Phenol beliefert, der wiederum von Nesté stammt. Die Firma Total stellt Covestro massenbilanziert fabriziertes Benzol zur Verfügung.
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- Pressemitteilung: Covestro erhält erste Lieferung von nachhaltigem Benzol von Total
Nachhaltiger Autolack

Sie schützen und verschönern: Lacke werden in vielen Bereichen des Lebens benötigt. Covestro stellt spezielle Komponenten dafür her wie etwa Lackhärter. Und dies in zunehmendem Maße mit Biomasse. So bietet das Unternehmen beispielsweise einen Härter für Automobillacke an, dessen Kohlenstoffanteil zu 70 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht – und das ganz ohne Kompromisse bei Schutzfunktion und Optik. Auch bei Möbeln und der Verarbeitung von Holz können solche besonders umweltfreundlichen Lacke in Zukunft eine wichtige Rolle spielen und negative Auswirkungen auf die Umwelt verringern.
Durchbrüche in der Forschung
Covestro ist im Bereich nachwachsender Rohstoffe zusammen mit Partnern ein preisgekrönter Forschungserfolg gelungen: die Entwicklung und Herstellung von Anilin komplett aus Biomasse. Einhundert Prozent des Kohlenstoffs in dieser wichtigen Grundchemikalie kommt aus der Landwirtschaft, also aus Pflanzen wie Mais und somit aus wirklich erneuerbaren Rohmaterialien.

Das von Grund auf neue Verfahren führt nicht nur zu einem geringeren CO₂-Fußabdruck, sondern findet auch unter milderen Reaktionsbedingungen statt, was ebenfalls gut für die Umwelt ist. Nach dem Durchbruch in der Forschung arbeiten wir nun an der Weiterentwicklung der Technologie und der Überführung in größere technische Dimensionen.
Und wir sehen noch weitere Chancen. So ist es uns gelungen, in Kooperation mit dem US-Unternehmen Genomatica erstmals eine pflanzenbasierte Variante des wichtigen Kunststoffbausteins HDMA mit Hilfe von Biotechnologie herzustellen. Ein Meilenstein für die Industrie. Denn damit können Lacke, Kleidung, Klebstoffe und Kunststoffe künftig noch nachhaltiger gefertigt werden.
Es ist unser Ziel, die Nutzung von Biomasse bzw. nachwachsenden Rohstoffen voranzutreiben und so eine chemische Produktion zu ermöglichen, die zukunftsfähig und zukunftsgestaltend ist. Wir sehen in dem Einsatz von biobasierten Produkten die Chance, CO₂-Emission dauerhaft zu senken und die chemische Industrie immer umweltfreundlicher zu gestalten.