25
August
2021
|
16:40
Europe/Amsterdam

Die Ressource Wasser schützen

Wie Covestro mit einer Wasserinitiative die UN SDGs unterstützen will, erklären Ricarda Hübner und Dr. Lorenz Kramer im Doppelinterview.

Verfasst von: Patrick Herrmann

Warum Interessiert sich ein Chemiekonzern plötzlich für sauberes Wasser?

Lorenz Kramer: Wir interessieren uns bei Covestro nicht plötzlich für Wasser. Vielmehr sind wir uns der besonderen Verantwortung bewusst, die die Nutzung der wertvollen Ressource mit sich bringt. Wasser ist Lebensgrundlage und wichtiger Rohstoff zugleich. Mit dem verfügbaren Wasser müssen wir sehr sorgsam umgehen – es ist wertvoll und nicht unendlich vorhanden –, damit für jeden genügend Wasser übrig bleibt. Eben darum wollen wir die Ressource Wasser schützen.

Das ist ein hehrer Ansatz. Wie genau möchte Covestro die Ressource Wasser denn schützen?

Ricarda Hübner: Das ist genau die richtige Frage: welche Rolle können wir als Unternehmen mit unseren Produkten, Lösungen und Aktivitäten bei der Bewältigung der Bedürfnisse im Zusammenhang mit Wasser spielen? Mit Sicherheit eine komplexe Fragestellung, die vielfältige und ganzheitliche Denkansätze benötigt. Um uns den besten Antworten zu nähern, haben wir gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern unserer Geschäftsbereiche eine interne Initiative gestartet. In deren Rahmen wurden alle Kolleginnen und Kollegen global dazu aufgerufen, zur Förderung des Nachhaltigkeitszieles #6 (Clean Water and Sanitation) der Vereinten Nationen Ideen mit Geschäftspotential einzureichen. So konnten wir dutzende Vorschläge sammeln. Über 20 dieser Ideen werden gerade auf ihre konkrete Umsetzbarkeit im operativen Geschäft geprüft.

Was sind das für Ideen?

Ricarda Hübner: Unter den Vorschlägen aus der Belegschaft sind viele Ideen für die urbane Landwirtschaft, aber auch zur Reinigung von Wasser von Mikroplastik. Eine große Rolle spielte auch der eigene Wasserverbrauch in der Produktion und wie dieser verbessert werden kann. Sollten wir diese Ideen im großen Maßstab umsetzen, werden wir sicherlich noch viele spannende Details teilen können.

So eine Wasserinitiative klingt ganz toll, aber macht Covestro schon heute etwas, um Wasser zu schützen?

Lorenz Kramer: Absolut, das machen wir! Schon vor einigen Jahren haben wir im Rahmen des Projekts ReSalt mit dem Recycling von Prozesswässern begonnen. Mittlerweile betreiben wir zwei große Salzwasserrückgewinnungsanlagen in Krefeld-Uerdingen und Caojing bei Shanghai. Damit können wir einen Teil des solehaltigen Prozesswasser wieder verwenden, das bei der Produktion von Polycarbonat anfällt. Das ist ein wichtiger Schritt zur Ressourcenschonung und auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Dieses Verfahren entwickeln wir aktuell im RIKovery Projekt weiter.

Die Wasserinitiative setzt auf die Schwarmintelligenz im Unternehmen, um zu nachhaltigen Lösungen zu kommen. Ist das die Art, wie Unternehmen in Zukunft Innovationen schaffen?

Ricarda Hübner: Sicher werden in Zukunft solche gemeinschaftlichen Ideenfindungskonzepte eine größere Rolle spielen. Um nachhaltiges Wachstum zu fördern, müssen wir jede kreative Quelle anzapfen, die wir finden können. Und unsere Kolleginnen und Kollegen sind natürlich großartige Quellen, die wir als Arbeitgeber aktiv in Innovationsprozesse einbinden müssen und wollen. Es ist unsere Aufgabe, spannende Konzepte zu entwickeln, die unsere vielfältige Belegschaft zum Mitmachen anregen und uns helfen, unser innovatives Potenzial auszuschöpfen. Dazu gehört immer auch die richtige Mischung aus Inspiration und Interaktion. Unsere Forschungsarbeit gemeinsam mit wissenschaftlichen Institutionen wird das aber natürlich nicht ersetzen können.

Kommentare (0)
Danke für Ihre Nachricht.